Donnerstag, 2. Mai 2013

EL SILENCIO: TEIL 3

El Silencio reitet zwei Tage und zwei Nächte. Das sind soviel wie zwei Nächte und zwei Tage. Oder ein Tag, eine Nacht, noch ein Tag und noch eine Nacht.
Los Olvidados, Hauptstraße, der Ort ist menschenleer, brütende Hitze. El Silencio reitet direkt zum Rathaus. Die Tür ist verrammelt. Eine Standardsituation für El Silencio. Er befestigt ein Seil an der Tür und an seinem Sattelknauf, reitet an und die Tür ist auf. An der Tür hängt ein Schild. Bitte warten, bis Sie aufgerufen werden. Dann einzeln eintreten!
Drinnen sitzt bibbernd hinter dem Schreibtisch der Alcalde. An der bröckeligen Wand ein ekliges Bild des feisten Gouverneurs. Darunter steht: Unserem lieber Gouverneur und Wohltäter.
El Silencio schießt das Bild von der Wand.
-Wo wohnt Don Jorge, Kerl?
-Nix wisse, Senor Pistolero...
-Ich zähle bis drei...eins...
-Mir jetzt wieder einfalle, Senor.
Der Alcalde muß El Silencio zur Farm von Don Jorge führen. El Silencio hat das Gewehr im Anschlag. Vor der Farm steht hinter einem Baum El Loco, genannt Cretino. Er hat eine Mistgabel in der Hand und stößt Laute aus wie "brrr".
El Silencio gibt ihm einen Tritt.
-Hilfe, böse Mann, wolle El Loco töten!
Dann kommen sie an einem Schild vorbei: Esperanza. Proprietor. Don Jorge.
Don Jorge schläft in einer Hängematte. Er ist unrasiert und trägt wie immer ein schmutziges Hemd.
El Silencio stößt ihn mit dem Gewehrlauf an.
-Ah, Ihr seid es.
Schnell wird man sich einig:
-Auf welchen Namen soll ich den Scheck ausstellen?
-Diego Miguel Fernando Emilio de Navarra.
-Fsagt, hiefßt Ihr nicht irgendwie anderfs...?
Am nächsten Morgen hält Don Jorge eine Rede:
-Kameraden, wir fstehen hier an einem hifstorischen Wendepunkt...wir müfssen eine Revolucion machen! Nieder mit dem fetten Vigez! Viva, Mechiko!
Ihr, Martinez, werdet Colonello...alfso fschön, General. Du El Loco, genannt Cretino, wirst Capitan, ifst dafs nicht fschön, fso viele Offiziere? Und alle bereit, für Mechiko fzu fsterben!
Am nächsten Tag lagern die "Truppen" von Don Jorge vor dem Palast des dicken Don Vigez.
-Männer, wir fstehen vor einem entfscheidenden Fsieg. Wir haben aber noch ein Problem. Wir haben nämlich noch keinen Plan. Was meint Ihr, Capitan Loco?
-Brrr...
-Äh, nun gut, fschon mal ein Anfang.
-Martinez?
Er lacht schallend.
-Und Ihr, El Silencio, Ihr seid schließlich Marfschallo.
-Dynamit. Das Tor aufsprengen.
Martinez: Aber das ist doch eh baufällig. Das könnte ein Invalide eintreten.
-Fsweigt, der Plan ifst genial und könnte von mir fstammen. Wir fsprengen alfso dafs Tor und Ihr, Marschallo, fstürmt mit einem Sftofßtrupp dafs Innere und sfmeißt Dynamit. Dafs ifst auch genial. Ich fstürme dann, wenn die Gefahr vorüber ifst. Ihr, Marfschallo, habt die Ehre unter den erfsten Gefallenen fzu fsein. Ihr fseid ein Kriegfsheld und ward ein guter Kamerad. Viva Mechiko!
El Cretino bläst nun auf der Trompete "Die Belagerung von Alamo". Es klingt schauerlich.
Gesagt, getan. Die "Truppe" stürmt, es gibt Detonationen.
-Dafs ifst der Fsieg! Gebt ihnen Fsaueres, den Fsweinen!
El Loco ruft aus: Es lebe Presidente Don Silencio!
-Fsweig, Idiot, Prefsident werde ich!
Er gibt ihm einen Tritt.
El Loco schreit: -Hilfe, ich bin behindert! Man schlägt einen Behinderten!
Dann wälzt er sich auf dem Boden und zappelt.
-Legt den Idioten in Ketten, Fsmirez. Ihr werdet Capitan.
-Aber Majestät, zuviel der Ehre...
Dann führt man Don Vigez und ein paar zerlumpte Gestalten vor.
-Euer Fspiel ifst aufs. Ihr kommt vor ein Miltätgericht, Vigefz.
Bei dem Tribunal führt Schmirez, der Koch, die Verteidigung. Da es sich um einen aussichtslosen Fall handle, wolle er diese sogleich wieder niederlegen. Als Zeuge tritt El Loco auf. Er faselt davon, daß der Gouverneur etwas gegen Behinderte habe. Er, El Loco, sei schließlich ein Behinderter. Dann hüpft er aus dem Saal und schneidet Fratzen. Das Publikum klatscht.
Don Vigez wird zu 10 Jahren Mandarinenpflücken verurteilt.
Dann hält Don Jorge von einem Balkon aus seine Antrittsrede. El Loco winkt mit einem Fähnchen und macht Gesichter.
-Liebe Landfsleute, wir haben gefsiegt. Efs war ein fswerer Kampf, denn der Feind war übermächtig und voller Hinterlifst. Ich verfspreche euch: Allefs wird befsser! Alfs erfstefs werden die Fzeitungen abgefschafft, die verbreiten eh nur Lügen. Fzweitenfs braucht ihr nie wieder zur Wahl fzu gehen, die war fsowiefso immer manipuliert. Aufßerdem bin ich jetzt euer geliebter Präfsident, der für euch denkt. Drittenfs: wir müfssen mehr Fsteuern fzahlen, um aufzurüfsten. Ihr wollt doch nicht, dafß fso ein böfser, böfser Präfsident an die Macht kommt...?
Und so endete der Aufstand von 1848. Wieder einmal hatte die Gerechtigkeit gesiegt.
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The SIR


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