Dienstag, 25. März 2014

OMA KALK MUSS ZUM ARZT

Oma Kalk, Altersrentnerin, 87, hat's mit den Gelenken. Also geht sie zum Arzt. Der Arzt erinnert sie an eine Serie im Fernsehen. So einen Schwiegersohn hätte sie gerne gehabt. Doch leider ist ihr Schwiegersohn nur Toiletteninstallateur.
"Der Arzt ist so ein netter, junger, gutaussehender und anständiger Mann", denkt sie.
Die Oma geht also ins Wartezimmer und wartet. Warten auf Godot ist nichts dagegen. Als sie aufgerufen wird, springt sie auf und eilt mit gebeugtem Gang aus dem Wartezimmer. Sie kann den Herrn Doktor doch nicht warten lassen. Der kann das schon, aber dafür ist er ja Arzt.
"Tach, Hä. Dog-da", sie verbeugt sich, wie sie's gelernt hat.
"Ah, haha, mal nicht so förmlich, Oma, lassen wir den Titel doch weg."
"Awwer Hä Dog-da, des gehert sisch so..."
"Schon gut, Omachen, was haben wir denn?"
"Hä Dog-da, die Gelenke wolle net me. Und de Kopp a net. De bleide Kopp will nemme mit."
"Gelenke, haha, Kopf, soso, da stellen wir uns mal nicht so an, gute Frau."
"Awwer Hä Dog-da..."
"Sie soll nicht widersprechen."
"Jawoll, Hä Dog-da."
Da ertönt das Telefon.
"Momentchen mal, Oma, meine Tennispartnerin ruft gerade an. Hinsetzen, Oma, und immer schön fröhlich."
Nach 30 Minuten.
"Schon wieder da. Wichtige gesellschaftliche Verpflichtungen. Geht natürlich vor."
Er nimm einen Schluck aus einem Flachmann.
"Aah, Spaß muß sein. Auch einen Schluck, Omachen?"
"Also die Gelenke, Hä Dog-da..."
"Ach, was! Da reißen wir uns mal zusammen."
"Außerdem fiel isch misch so ufm Tiefpunkt, Hä Dog-da."
"Auf dem Tiefpunkt? Was die Frau alles hat, haha."
"Isch bin gonz uglicklisch."
"Na dann öfter mal einen draufmachen, Omachen, hahaha."
"Des gonze Lewensglick..."
"Lebensglück. Wer glaubt denn an sowas? Hahaha. Drauf noch'n Schluck."
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El Zorro


Montag, 24. März 2014

SILLY NEWS 1: AUFSTAND IM KLEINTIERZÜCHTERVEREIN

Die Kleintiere im Kleintierzüchterverein haben eine Gefängnisrevolte gemacht. Das Kleintierzüchterheim brennt lichterloh, der Vereinsleiter ist in der Gewalt der Kleintiere. Die Kaninchen haben den Vereinsleiter in einen der Käfige gesperrt. Jetzt weiß der Spießer endlich einmal, wie es ist, immer im Käfig zu hocken. Wir appellieren an die Vernunft der Kaninchen: Der Mann ist zwar im Sinne der Kaninchen schuldig, jedoch ist er schon 84 Jahre alt und braucht dringend Medikamente!
Soeben hat eine bewaffnete Abteilung Kleintiere marschierend, singend und mit emporgereckten Fäusten das Vereinsgelände verlassen.Manche haben sich sogar rote Abzeichen angesteckt. Beim Vereinsschild angekommen, salutierten die Kleintiere grinsend und streckten die Zunge raus.
Wie wir eben erfahren haben, ist der korrupte Kassenwart, die feige Ratte, mit der Vereinskasse auf der Flucht. Auch der Schriftführer sowie sämtliche Mitglieder hätten sich durch feige Flucht der Gerechtigkeit der Kaninchen entzogen. Einer sei sogar auf der Flucht erschossen worden.
Wie es aussieht, haben die Kaninchen ganze Arbeit gemacht. Der Kleintiezüchterverein liegt in Schutt und Asche. Die Kaninchen haben auch alle Unterlagen sowie sämtliche Pokale und Urkunden, die der Verein bei Ausstellungen gewonnen hat, rituell vernichtet.
Vom Ehrenvorsitzenden wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Darin steht angeblich, er wolle in einer solchen Welt nicht mehr leben. Die Kaninchen hätten sein Lebenswerk zerstört.
Wir meinen: Das ist alles sehr tragisch, doch es mußte eines Tages so kommen. Wir, von der Redaktion, unterstützen die gerechte Sache der Kleintiere. Ein Spendenkonto wurde eigens dazu eingerichtet. Wir werden weiter objektiv berichten und Sie auf dem laufenden halten. Viva Fidel! Viva Che! Viva la revolucion!