MONMAISTRE: So nannte ELISABETH VON DER PFALZ (gest. 1722) ihren femininen Ehemann PHILIPPE D'ORLÉANS (gest. 1701).
LIT: STOKES (HUGH): A PRINCE OF PLEASURE. PHILIP OF FRANCE AND HIS COURT, 1640-1701, London, H. Jenkins, 1913.
DE LA BATUT: LA COUR DE MONSIEUR, FRÈRE de LOUIS XIV, 1927.
Hier nun ein weiteres satirisches "Gedicht" zu MONMAISTRE:
JOUR D'ARROGANCE
MONMAISTRE geht aus,
da triftt er ein "sujet".
Das "sujet" grüßt ihn überschwenglich,
doch das "sujet" ist in Ungnade.
Also lächelt MONMAISTRE fein
und geht weiter,
denn heute ist Freitag,
und freitags ist immer
JOUR D'ARROGANCE.
Ein zweites "sujet"
kommt mit einem Bittgesuch
und fragt MONMAISTRE,
warum er auf seine Bittbriefe
nicht reagiert habe.
Wiederum lächelt MONMAISTRE fein
und antwortet dem "sujet":
"Wir geruhten nicht!"
Mit einer sparsamen Handbewegung
signalisiert MONMAISTRE dem "sujet",
daß es "de trop" sei
und sich entfernen dürfe,
da es beginne,
MONMAISTRE zu ennuyieren
und seinen Unwillen zu erregen.
Dies sei aber äußerst unklug
von dem "sujet".
Außerdem
müsse MONMAISTRE
noch wichtige Dinge erledigen.
Er habe nämlich kein Parfüm mehr
und brauche Bürsten
und Lockenwickler
für seine Allongeperücke.
(Seine Allongeperücke
ist sein Ein und Alles.)
"Schnell noch etwas Rouge
und Puder-
et voilá!"
Sodann begab sich MONMAISTRE
zum Trictracspielen
in den Palast.
Ein ausgefüllter Tag
im Leben MONMAISTRES
geht zu Ende.
Es war ein Freitag,
ein JOUR D'ARROGANCE.
Für seine besonderen Leistungen im Herrschen
wurde MONMAISTRE der Titel
"ARROGANT DES ARROGANTS" verliehen.
MONMAISTRE lächelte wie immer fein und hintergründig...
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E.
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