MONMAISTRE: LA SIÈGE DE COBLENCE (1)
OffenesFeld, ein weiß-blau gestreiftes Zelt mit Lilien, ein Sonnensegel, davor ein Tisch mit exotischen Früchten und dem obligatorischen Schminkzeug von MONMAISTRE (Bürsten, Parfüm, Rouge, ein goldener Spiegel).
MONMAISTRE spielt gerade mit den Damen Blindekuh:
"Abbé isch disch ärwischt, mein Täubschän?"
Er grabscht dem Fräulein an den Busen, da kommt ein Reiter mit wichtigen Nachrichten angaloppiert.
"Mon Dieu, seht ihr nischt, daß wir beschäftigt sind?"
MONMAISTRE liest die Depesche, kontrolliert noch einmal seine Frisur und springt auf sein Pferd.
Die Damen: "Ooh, MONAISTRE dürfän uns nischt verlassän!"
"Wie überaus traurisch, meinä täubschän, abär die Ehrä Fronkreischs steht auf dem Spiel!"
Zu seinem Pferd: "Vorwärts, Concorde, opp-opp!"
2) VERSAILLES, LOUIS:
"Ah, da seid Ihr ja, mon frère."
"Ihr abt misch rufän lassän."
"Oui, mon cher, man at misch beleidischt. Der directeur der Festung in Coblence will nicht kapitülierän. Er ist wohnsinnisch!"
"Wieviel Soldatän at er?"
"Ündärt monn, mon frère. Wir rückän mit 15 000 on, es soll ein geäschter Kompf werdän."
"Was macht meine Frau Liselotte?"
"Sie at wiedär zügenommän. Sie ißt imerzü Biersüppä und choucroute."
"Mon Dieu! At sie immer noch diesä dämlische accent? Wir befürchtän, sie wird immer ein Trompel bleibän!"
Liselotte tritt auf:
"Monmaistre, Monmaistre, ich habe.."
"Das eißt: Isch abbä!"
"Verzeiht!"
Louis: "Schreibt sie immer noch ihrä komischän Briefä?"
"Oui, Sire!"
"Schreibt sie darin auch, was für ein großartischär Monn wir sind?"
"Oui, Sire!"
"Sie darf sich jetzt entfernän."
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Silly-walks never end!
E.
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3) Marschkolonnen, Staub.
Die Soldaten singen das alte Soldatenlied "Coblence ou la mort".
Monmaistre: "Alle sind sie Eldän Fronkreischs, wir sind gonz gerührt! Wie ist Euer Plon, mon géneral?"
"Zuärst schießän wir die Festuüng ein wenisch zü Klümp, donn machän wir einä kleinä attaque et voilá!"
"Ihr seid génial!"
"Isch weiß, Sire!"
"Und arrogant. Wir schätzän Leutä, die arrogant sind."
4) Belagerung, Pulverdampf, Monmaistre hält sich ein Taschentuch vor die Nase.
"Wonn ört ändlisch diesär Pülverdompf auf?"
Während die Franzosen ein mehrgängiges Menü zu sich nehmen, hat die Besatzung auf der Burg nichts zu fressen.
"Die da obän essän nur Brot, Monsieur."
"Ünserä Feindä abbän keinä cültür!"
"Noch etwas Chateauneuf-du-pape, Sire?"
"Warüm nischt?"
5) "Sire, der Feind ist trotz Übärmacht geschlagän."
"Wir sind erschüttärt übär soviel eldenmüt. Es war ein arter Kompf!, abär wir abben schließlisch gesiegt dürch ünserä überlegenä cültür. und dürch ünsär génie. Wie abben den Feind zü Brei geauän!"
6) Der Direktor und seine Schergen kommen vor ein Tribunal.
"Meine Freundä, wir sind eutä ier züsammengekommän, um in einäm gerächtän Verfahrän den Feind abzuürteilän. Machän wir schnell, wir abbän eute noch zwei rendez-vous mit zwei ontzückendä jeunes filles. Alors, monsieur le directeur, Ihr abt Euch der Majestätsbeleidischüng schüldisch gemacht, Ihr abt sogar gewagt zurückzüschießän! Mir müssän Euch leidär stellän vor die Gewehr! Die onderän werden geängt!
"Sire, eutä ist Euär Namänstag!"
"Ihr abt räscht, monsieur le directeur werdän geängt, die onderän erschossän!"
"Abär Sire!"
"Ihr abt räscht, géneral. Weil Ihr so ein großär Kriegseld seid, werdän wir die Unwürdischän begnadischän. Sie könnän nach ause gehän. Leider müssän wir üns verabschiedän. Wir offeän es at allän gefallän!"
So endete der Krieg Frankreich gegen Koblenz. Der Direktor muß jetzt im Museum die Vasen abstauben. Mittlerweile ist er übergeschnappt und sitzt im Irrenhaus, wo er nach Monmaistre schreit. Er jammert, daß er alles bereue und daß er jetzt ein guter Franzose sei. Oft singt er auch französische Soldatenlieder wie "Coblence ou la mort" oder "Allez, mes braves!". Dann exerziert er in seiner Zelle. Immer wieder schreit er "Vive la France, vive Monmaistre!"
Die Ärzte haben ihn aufgegeben.
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Another silly-walk
(Der Anlaß zu dieser Satire war ein Absage auf eine Bewerbung 1991. La colère du Roi est terrible!)
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E.